Geld sparen beim Lebensmitteleinkauf

Geld sparen beim Lebensmitteleinkauf – 10 Tipps

Dass ich einmal auch einen Blogbeitrag zu diesem Thema schreiben würde, hätte ich ja nicht gedacht. Der Impuls dafür kam mir heute früh, als ich einen Artikel in den Nachrichten über höhere Lebensmittelpreise gelesen habe. Die steigen stellenweise erheblich, und viele Menschen müssen genau hinschauen, wofür sie ihr Geld ausgeben.
Aus meiner Kindheit kenne ich noch den Spruch “Das Leben ist am schwersten drei Tage vor dem Ersten.” – und oft genug habe ich das auch tatsächlich erlebt.
Wie kannst Du also beim Lebensmitteleinkauf Geld sparen, ohne dass Du auf alles verzichten musst? Ich habe nicht nur 10 Tipps für Dich, sondern auch ein paar Gedankenanstöße.

Musst Du auf Genuss verzichten? Sicher nicht!

Eines vorneweg: Es geht in diesem Artikel und bei meinen Tipps für Dich nicht darum, dass Du auf alles verzichtest und Dir nichts mehr gönnst. Aber ein bisschen Eigeninitiative von Dir ist schon gefragt. Auch Deine bisherigen Gewohnheiten darfst Du ruhig einmal hinterfragen. Meine Erklärungen sollen Dich dabei unterstützen, bessere Entscheidungen für Dich zu treffen.


(Foto: Pixabay)

Ein paar Hintergründe

Die aktuelle Weltlage – angefangen von der Pandemie über das Klima bis zum derzeitigen Kriegsgeschehen – zeigt uns ganz deutlich, dass die globale Vernetzung uns alle angeht – jeden einzelnen von uns, und das sogar an der Supermarktkasse.

Oft sind uns die Zusammenhänge gar nicht so bewusst. Aber wenn in den Firmen Mitarbeiter aufgrund von familiären Corona-Erkrankungen ausfallen, weil sie in Quarantäne gehen oder gar selbst betroffen sind, dann fehlen Disponenten, Lkw-Fahrer, Erntehelfer, Lager- und Fabrikarbeiter, Zusteller und viele weitere Bausteine in der gesamten Kette von der Herstellung bis ins Supermarktregal.

Wenn sich Länder im Kriegszustand befinden, von deren Export wir bisher profitieren, dann fehlen auch dort die Menschen und die Infrastruktur, um diese Waren auf den Weg zu bringen – vom Feld über die Fabrik bis zum Lkw auf der Straße. Die Situation in der Ukraine macht uns das gerade sehr deutlich. Wenn die Bevölkerung auf der Flucht ist, zum Kriegsdienst eingezogen wird und noch deutlich Schlimmeres passiert – dann steht dort die Wirtschaft in weiten Teilen still.

Und ist Dir eigentlich bewusst, dass sich die Ernten vom letzten Jahr auf das heutige Angebot im Supermarkt auswirken? Wie viele Hitzesommer haben wir jetzt erlebt? Die Ernten sind bei einigen Grundnahrungsmitteln oft nicht mehr so üppig. Hitzewellen, Wasserknappheit, sinkende Grundwasserspiegel, Trockenperioden, Stürme und Unwetter setzen dem Anbau zu, die Erträge fallen geringer aus. Die Folgen zeigen sich immer erst zeitversetzt, ein bis zwei Jahre später.


(Foto: Pixabay)

Ich weiß, das sind nun alles nicht so schöne Fakten und wir würden gerne die Augen davor verschließen. Aber alles hängt mit allem zusammen, und was im einen Teil der Welt passiert, wirkt sich immer auf andere Teile aus.
Und gerade solche Faktoren beeinflussen eben auch die Lebensmittelpreise. Das ist das Gesetz der Marktwirtschaft: Geringes Angebot – höhere Preise.

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, beim Lebensmitteleinkauf Geld zu sparen.

 

Geld sparen beim Lebensmitteleinkauf – 10 Tipps

Wie gesagt, meine Tipps für Dich sind vielleicht stellenweise unbequem. Aber Weitermachen wie bisher kann eben auch nicht die Lösung sein. Wir dürfen durchaus darauf schauen, wie und wofür wir unser Geld ausgeben! Und sicher passt auch nicht jeder Tipp für Dich und Deine Situation – also such Dir das Beste für Dich raus. 🙂

1. Deine besten Verbündeten: Planung und Einkaufsliste

Über die Planung und den Wochenplan habe ich vor einiger Zeit schon mal geschrieben, und auch ein paar gute Gründe für den Einkaufszettel gibt es.
Blogartikel Dranbleiben mit dem Wochenplan
Blogartikel 5 Gründe für den Einkaufszettel

Und auch in diesem Video bin ich auf das Dreamteam eingegangen:
Video (Youtube)  Das stressfreie Dreamteam – Wochenplan, Einkauf, Einkaufszettel

Der wichtigste Punkt ist: Du sparst Dir Spontankäufe! Alles, was Du auf die Schnelle, unter Zeitdruck/Stress und recht unüberlegt kaufst, kostet Dich mehr Geld! Vorher planen heißt bares Geld sparen.

Geld sparen beim Lebensmitteleinkauf - Wochenplanung
Wochenplanung Quick & Dirty

2. Kaufe nichts Überflüssiges

Vermeide die Spontankäufe, die nur deshalb mitgehen, weil sie Dir eben auf dem Weg durch den Supermarkt begegnen. Kaufe keine fancy neuen Lebensmittel-Kreationen, lass die 150. neue Joghurtsorte im Regal stehen, und brauchst Du wirklich drei Packungen von dem Süßkram? Kaufe wirklich nur das, was in Deinem Wochenplan und auf Deinem Einkaufszettel steht!

3. Bevorzuge günstige Eigenmarken

Die Eigenmarken der Supermärkte sind günstiger als dieselben Artikel mit den großen Firmennamen darauf. Du kaufst nicht weniger Qualität, Du bezahlst nur nicht für den Namen. Hier lässt sich oft sehr viel Geld einsparen.

4. Verzichte auf Fertiglebensmittel – koche selbst mit frischen Zutaten

Fertigfutter ist in vielen Fällen teurer als selbst zu kochen. Beim Kochen kannst Du die Menge selber bestimmen und einiges auf Vorrat produzieren und einfrieren. Das heißt nicht, dass Du stundenlang in der Küche stehen sollst, im Gegenteil: Die leckersten Gerichte sind in längstens 15 Minuten auf dem Tisch.
Und hey, Selberkochen macht richtig Spaß! 🙂

Außerdem solltest Du um die ganzen Fix- und Fertig-Packungen einen großen Bogen machen. Du weißt schon, die Nudeln mit der Soße dabei oder das Pfannkuchen-Pulver (??) in der Plastikflasche, oder die Produkte für die Mikrowelle.

5. Entscheide Dich für neue – gesündere – Essgewohnheiten

Um Gewohnheiten zu verändern, müssen wir definitive Entscheidungen treffen. Entscheide Dich also dafür, ab jetzt Wert auf gesündere und unverarbeitete Lebensmittel zu legen. Entscheide Dich dafür, selbst für Deinen Genuß zu sorgen, indem Du selber kochst statt die nächste TK-Pizza in den Ofen zu schieben. Entscheide Dich dafür, Deine Woche zu planen und in die Selbstverantwortung zu gehen, statt Deine Ernährung der Industrie zu überlassen!

6. Gehe zum Einkaufen notfalls in mehrere Geschäfte – und kenne die Preise

Auch wenn das ein bisschen mehr Aufwand bedeutet: Oft ist es sinnvoll, die Einkäufe aufzuteilen. Länger haltbare Vorräte kannst Du ohne Weiteres beim Discounter einkaufen – für frische Lebensmittel wie Brot, Gemüse, Fleisch, Wurst etc. ist vielleicht ein anderer Supermarkt besser geeignet. Das hängt auch von Deinen Gegebenheiten vor Ort ab und ist absolut nicht allgemeingültig.
Deshalb ist es auch wichtig, dass Du die Preise ungefähr im Kopf hast und schnelle Vergleiche anstellen kannst. Überhaupt ist Kopfrechnen eine kleine Geheimwaffe beim Geld sparen – aber dazu später mehr.

7. Mache einen Großeinkauf in der Woche

Vermeide es, jeden Tag in den Supermarkt zu gehen und spontan für Dein (Abend-)Essen zu sorgen. Lege einen Tag in der Woche fest, an dem Du normalerweise Deinen Großeinkauf machst – Du hast ja jetzt einen Plan.  Für frische Lebensmittel wie Gemüse, die nicht so lange haltbar sind, machst Du zwischendurch noch einen kleineren Einkauf.

8. Lass Mogelpackungen links liegen

Schau genau hin, wieviel Inhalt Du für Dein Geld bekommst. Wenn die Verpackung erheblich größer ist als der Inhalt, bezahlst Du für Luft und Müll! Auch hier: Kenne Deine Standard-Lebensmittel und wirf immer mal wieder einen Blick auf die Füllmenge. Oft reduzieren Hersteller den Inhalt bei gleichem Preis – dann darfst Du sehr genau prüfen, ob Du das mitmachst.

9. Vermeide Lebensmittel in üppiger Verpackung

Das schließt direkt an Tipp Nr. 8 an: Gerade bei saisonalen Artikeln (Ostern, Weihnachten & Co.) werden gerne kleine Mengen Inhalt in überbordende Verpackungen gesteckt und teuer verkauft. Warum bitte solltest Du für 50 Gramm Schokolade 3 Euro zahlen und auch noch den Plastik- und Folienmüll entsorgen? Schau auch hier ganz genau hin, wieviel Inhalt Du für Dein Geld wirklich bekommst! Lass Artikel im Regal liegen, die zwei-, drei und vierfach verpackt sind.

   Lass Verpackungsmüll links liegen!    Lass Verpackungsmüll links liegen

Mein Lieblingsbeispiel für Müllexplosion – außer Verpackung ist hier nicht viel geboten.

10. Bezahle mit Bargeld

Unsere Großeltern wussten irgendwie immer, wieviel Geld sie haben und wieviel sie wofür ausgeben. Sie kannten nur Bargeld. Bei Kartenzahlung ist die Gefahr groß, mehr auszugeben als nötig. Es ist Geld, das Du nicht siehst und zu dem Du deshalb keinen konkreten Bezug hast. Deshalb: Setze Dir ein festes Einkaufs-Budget, z. B. 50,00 EUR
(Das Budget ist abhängig von Deiner persönlichen Situation!) und nimm nur diese 50,00 EUR in bar mit. Somit bist Du gezwungen, gut auszuwählen, was Du einkaufst.

Und damit sind wir auch wieder beim Kopfrechnen. 🙂
Schau auf die Preise, und rechne unterwegs im Laden schon im Kopf zusammen, wie Du in Deinem Rahmen liegst. Das schult außerdem die Rechenkompetenzen erheblich! Wenn Du nur Dein Budget in bar dabeihast, musst Du darauf achten, nicht zuviel in den Wagen zu legen.

11. Bonus-Tipp – Führe ein entspanntes Haushaltsbuch

Meiner Meinung nach muss ein Haushaltsbuch nicht akribisch bis ins kleinste Detail geführt werden. Am Anfang reicht es völlig, Dir die Gesamtsumme aufzuschreiben, in etwa also:
Datum  –  Einkaufsort  –  ausgegebener Betrag

Damit merkst Du sehr schnell, wieviel Geld Du im Normalfall ausgibst. Wichtig ist allerdings, dass Du jede Ausgabe in jedem Laden aufschreibst, also auch den Einkauf beim Bäcker und den in der Drogerie. Und zwar zeitnah dann, wenn Du bezahlst, ob bar oder mit Karte. Du kannst den Betrag auch einfach in Deine Handy-Notizen tippen oder eine entsprechende App benutzen. So kannst bald einschätzen, wieviel Budget Du einplanen und mitnehmen musst.

 

Fang einfach an

Das sind meine 10 +1 Tipps für Dich. Suche Dir die für Dich am leichtesten machbaren heraus und fange an, sie umzusetzen. Du musst nicht alles auf einmal umkrempeln! Nach und nach wird es Dir immer leichter fallen, Deine neuen Routinen zu leben. Und dann nimmst Du einfach wieder eine neue dazu und setzt ein, zwei weitere Tipps um.

Allerdings ist schon Deine Initiative gefragt, oder vielmehr Deine Selbstverantwortung. Da bist Du gefordert. Schiebe diese Verantwortung für Dich selbst nicht auf andere, nicht auf die Umstände, nicht auf die Industrie, nicht auf Deinen Partner …

Und ganz am Schluss noch mein Lieblings-Impuls für Dich:
Wir müssen nicht alles kaufen, was uns angeboten wird!

Viele Produkte (“Lebensmittel” mag ich die nicht nennen) werden nur für den Konsum produziert. Sie sind einfach nicht lebensnotwendig. Wir brauche nicht die 120. Variante von einer Sache. Wir dürfen sehr bewusst entscheiden, wofür wir unser Geld ausgeben!

 


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In diesem Sinne – bleib selbst-bewusst!

Deine Wegweiserin im Ernährungsdschungel

 

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