Wie kommt das Gemüse ins Kind?

Immer wieder die gleiche Diskussion beim Essen: “Kind, nun iss doch mal Gemüse! Gemüse ist gesund und wichtig für Dich!”
Das Kind ist da allerdings anderer Meinung: Gemüse schmeckt nicht, Gemüse ist mega-uncool, Gemüse ist bäh.

Wie bekommt man denn jetzt trotzdem wenigstens ein bisschen Gemüse ins Kind? Gibt es da keine Tricks?

Tricks nicht (Kein Kind lässt sich gern austricksen!) – aber ein paar Strategien, die einen Versuch wert sind. Wenn ein Kind absolut kein Gemüse essen mag, lässt sich das für einige Zeit zwar mit mehr Obst und Kartoffeln ausgleichen. Auf Dauer muss Gemüse aber auf den Speiseplan.

Manchmal lehnen Kinder nur bestimmte Gemüsesorten ab – weil sie bitter schmecken, hart sind, seltsam riechen oder eine komische Konsistenz im Mund haben.
Oft mögen Kinder einzelne Gemüse nicht roh, aber dafür gerne gekocht – oder umgekehrt.
Es kann auch schon bei einem einzigen Gemüse große Unterschiede geben: Eine bestimmte Karottensorte geht, eine andere nicht oder grüne Paprika nein, rote Paprika ja  oder rote Blattsalate werden gegessen, grüne dagegen nicht  oder  Tomaten bitte nur in der kleinen Cocktailform, nicht die großen wässrigen.

Bei neuen Lebensmitteln, die sie probieren sollen, sind Kinder sehr vorsichtig – das hat die Natur durchaus so eingerichtet. Es genügt also nicht, dem Kind ein Gericht einmal vorzusetzen, sondern man muss es ihm sechs-, sieben-, achtmal oder öfter anbieten, bis der neue Geschmack akzeptiert ist und das Gericht als “essbar” und im besten Fall als “schmeckt gut” abgespeichert ist.

Das Kind liebt Nudeln mit Soße? Prima – da lassen sich in der Soße pürierte Gemüse wie Karotten oder Pastinaken unterbringen. Tomatensoße ist ja auch schon etwas. Wie wäre es mal mit bunten Nudeln?
Frikadellen? Schmecken auch mit fein geschnittenen und untergemischten Paprika gut.
Pizza? Mal mit Champignons drauf? Oder Rucola?
Quark oder Naturjoghurt ist kein Problem? Gemüsesticks dazu sind perfektes Fingerfood.

Generell gilt: Machen Sie aus dem Gemüsedings kein Drama. Je selbstverständlicher und unaufgeregter Gemüse zuhause auf den Tisch kommt, desto selbstverständlicher wird es auch für das Kind. Hier sind Eltern durchaus auch in ihrer Vorbildfunktion gefordert. Und wenn einmal der Teller zurückgeschoben wird, weil “da ja lauter Gemüsekram drin ist”, dann ist das auch nicht weiter tragisch. Zwang wäre völlig fehl am Platz. Aber natürlich sollte der Hunger dann auch nicht mit Süßkram oder Chips gestillt werden.

Kinder ändern auch ihre Vorlieben ständig – manchmal sehr zum Leidwesen der Eltern. Was gestern noch problemlos gegessen wurde, wird heute strikt abgelehnt und ist morgen schon wieder anders. Kinder essen eben anders als Erwachsene.
Und weil das so ist, verrate ich Ihnen zum Schluss noch etwas: Ich selbst mochte als Kind ü-ber-haupt kein Gemüse essen. Auch als Erwachsene war anfangs eher Fleisch mein Gemüse. Und wie sieht es heute in meiner Küche aus, wenn ich koche? So:

Gemuese

Paprika, Peperoni, Lauchzwiebeln, Champignons. Gut Ding will eben auch manchmal Weile haben. 🙂

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