Verunsicherte Menschen kaufen mehr – Unsicherheit & Konsum

Unsicherheit und Konsum - Titel

Verunsicherte Menschen kaufen mehr – Unsicherheit & Konsum

(oder: Gebrüll und Geschrei in der Medien-Welt)

Weißt Du, was mir dieser Tage wieder sehr verstärkt aufgefallen ist? Das Gebrüll und Geschrei in der Medien-Welt, ganz besonders in der Werbung! Und natürlich fällt mir so etwas sehr stark auf, wenn es um die Themen Ernährung und Abnehmen geht.

Da ich keinen Fernseher und keinen Streaming-Dienst besitze, schaue ich viele Dokumentationen und andere interessante Beiträge über die Mediatheken bzw. über Youtube. Gerade Youtube ist auch eine riesengroße Werbeplattform. Ein Video beginnt mit ein oder zwei Werbeclips, und je nach Länge sind zwischendrin auch nochmal drei bis vier Werbeunterbrechungen. Meistens schalte ich genervt auf “überspringen”, aber manchmal bleibe ich auch hängen und analysiere die Werbung ein bisschen.

Was mir so oft auffällt: Fast jede Werbung spielt mit Verunsicherung! “Hast Du … schon erlebt?” oder “… solltest Du unbedingt vermeiden!” oder “Ab X Jahren vergrößert sich das Risiko, …” oder auch “Wenn Du jetzt nicht …!”
Da werde ich dann ein bisschen grantig und der Kriegerinnen-Spirit in mir fühlt sich herausgefordert.

Kriegerinnen-Spirit

 

Fällt Dir auf, wie Du hier unsicher werden sollst? Das ist eine Methode!

Je verunsicherter beziehungsweise je weniger selbstsicher ein Mensch ist, desto leichter lässt er sich manipulieren und zu einem Kauf bewegen! Je mehr Emotionen-Gemengelage, um so besser. Das wird gnadenlos ausgenutzt. (Was leider auch das aktuelle Weltgeschehen zeigt.)

Überleg doch einmal: Wann hast Du zuletzt aus einer Unsicherheit heraus etwas gekauft oder getan, obwohl Du gar nicht so überzeugt davon warst? Trost, Bestätigung oder Ablenkung gebraucht hast? Einfach “rein vorsichtshalber mal, könnte ja …”?
Das gilt für die ganze riesige Konsumwelt, im Großen wie im Kleinen.

Wenn wir jetzt auf die Themen Ernährung und vor allem Abnehmen schauen, dann wird hier ganz besonders mit dieser Emotion gespielt. Nach dem Motto: Du bist ja selber Schuld, wenn Du das oder jenes nicht nutzt – dann hast Du eben die Chance verpasst, etwas zu erreichen – damit ist diese ultimative Gelegenheit vorbei.
Da geht es dann um bestimmte Abnehm-Getränke, -Pulver & Co., eine angeblich neue Methode, X Erfolgsberichte, alle möglichen Diäten und Ernährungskonzepte ….

Um hier mal wieder mein Lieblingswort zu schreiben: Das ist BULLSHIT !


Foto: Pixabay

Gerade auf Frauen, die vielleicht schon viele Abnehmversuche unternommen haben, wirkt so etwas ganz aber besonders. Denn da ist natürlich der Gedanke, dass es damit doch vielleicht endlich … Und so werden alle möglichen Dinge gekauft, von Nahrungsergänzungsmitteln über Anrühr-Pulver, vom Hula-Hoop-Reifen bis zum Protein-Pudding. Eben alles, was Gesundheit und Schlanksein verspricht.

Genauso ist es aber auch bei anderen Dingen:
Du findest nicht den richtigen Partner? – Hier sind 10 ultimative Tipps, wie es doch klappt.
Du fühlst Dich überfordert? – So funktioniert Selfcare.
Dein Haushalt ist nicht picobello sauberst? – Hier, mit dieser Routine klappts ganz sicher! Oder mit der! Oder damit! **
Du möchtest mehr Geld verdienen? Dann darfst Du nicht …! Dann musst Du jetzt …!
Denke daran, dass Du ab X Jahren ein größeres Risiko für … hast! Hol Dir jetzt …!
Gelb ist die absolute Trendfarbe, kaufe gelbe Klamotten!

Überall begegnen uns solche Aussagen – in Zeitschriften, Werbung, Sozialen Medien (also Facebook, Instagram, Youtube & Co.), in Schaufenstern und Auslagen, beim Einkaufen …

Zurück zum Selbst-Bewusstsein

Ich möchte Dich heute an Dein Selbst-Bewusstsein erinnern. Je selbstsicherer Du Dich fühlst, je mehr Du in Dir selbst ruhst, um so weniger bist Du anfällig für Einflüsse und Manipulationen von außen!

Deswegen ist es mir so wichtig, auch das Selbst-Bewusstsein zu stärken. Ich wünsche mir (und vor allem Dir!), dass Du nicht länger der Spielball von anderen Leuten bist, der hin- und hergeworfen wird!

Ja, wir leben in einer komplexen, unübersichtlichen und unsicheren Welt. Gerade die letzten zwei Jahre haben uns gezeigt, dass das sicher geglaubte Leben sich ganz schnell ändern kann. Auch die aktuellen Geschehnisse in der Welt – Krieg, Erdbeben, Klimawandel, heftig steigende Preise … – tragen nicht dazu bei, gelassener zu werden. Nach meiner Wahrnehmung leben wir alle gerade in einer gewissen unsicheren Grundstimmung.

Um so wichtiger finde ich es, dass wir uns nicht instrumentalisieren lassen. Denn Manipulationen funktionieren nur mit einem Gegenüber, das sich auch manipulieren lässt.
Solange wir uns durch den Konsum von Dingen – ob real oder virtuell – ablenken lassen, denken wir nicht über die wirklich wichtigen und sinnvollen Dinge im Leben nach. Solange wir konsumieren, fangen wir nicht an, wirklich selbst aktiv zu werden.

Raus aus der Unsicherheit
Foto: Pixabay

Wie kannst Du da aussteigen?

Das geht, in dem Du Dein Selbstbewusstsein stärkst. Ich weiß, dafür gibt es keinen Aktivierungsknopf (leider – den hätte ich gerne!). Du kannst aber im ganz Kleinen starten, und dafür möchte ich Dir einige Beispiele geben:

  • Wenn Dich das Zeitschriften-Regal mit den neuesten ultimativen Abnehmtrends angrinst: Ignoriere es! Geh einfach daran vorbei. Kaufe keine einzige Zeitschrift!
  • Wenn Dir beim Einkaufen ein Produkt begegnet, das Dich anschreit, wie gut es doch für Dich wäre: Ignoriere es.
  • So schwer es Dir vielleicht fällt: Lass die Klicki-Bunti-Online-Welt mal draußen. Kein Insta, kein Facebook, kein Tiktok, kein Netflix. Fang an mit einem Tag oder einem halben, und schau, was mit Dir passiert. Du kannst da auch eine kleine Challenge für Dich daraus machen und Dich langsam immer weiter steigern, zum Beispiel bis zu einer Woche. Hör auf, Dein Leben zu verscrollen!
  • Wenn Du ein Produkt siehst, von dem Du denkst, dass Du es jetzt unbedingt brauchst: Mache Dir bewusst, dass Du bis vor 5 Sekunden noch nicht einmal von der Existenz dieses Produktes wusstest – und bis dahin hast Du es auch nicht vermisst, oder?
  • Fange an, darauf zu achten, wie Menschen mit Dir reden, ob real oder auf online-Bildchen & Co. Wollen sie nur ihre Überzeugung auf Dich übertragen? Oder hören sie Dir wirklich zu, wenn Du etwas sagst? Wenn Du eine Aussage machst, wie ist ihre Reaktion darauf? Lassen sie Deine Sichtweise im Raum, oder steuern sie sofort mit eigenem Empfinden und Erleben dagegen?
    (Kleines Beispiel? Du sagst: Die Bäume sind ja schon schön grün. Dein Gegenüber antwortet: Also, ich mag Grün ja nicht, ich finde Blau viel toller. – Merkst Du, wie Deine einfache Aussage übergangen und die eigene Sichtweise angebracht wird?)
  • Versuche, Deine Antwort zu finden auf die Frage: Wie möchtest Du leben? Wer und wie möchtest Du sein? Was sind Deine Werte?
  • Übe, Dein Bauchgefühl zu erkennen. Schau öfter mal genauer hin, und wenn Dein Bauchgefühl Dir sagt, dass Du Dir irgendwie manipuliert vorkommst, dann ist es wohl auch so. Unser Bauchgefühl ist oft ein sehr weiser Ratgeber!


Warum ist mir das so wichtig?

Mehrere Gründe  🙂

Zum einen ist es mein Herzensding, Frauen selbst-bewusst zu machen und zu stärken. Die eigene kleine Welt ein bisschen besser machen. Das ist meine Art der Rebellion im Kleinen.

Zum anderen: Mir liegt die Ethik sehr am Herzen. Nicht nur in Bezug auf die Umwelt und die Natur, sondern auch im Umgang mit allen Lebewesen. Es kann nicht sein, dass Dinge nur dafür produziert werden, dass sie gekauft und anschließend weggeworfen werden. Es kann nicht sein, dass so vieles nur für den Müll produziert wird – Lebensmittel, Kleidung, Alltagsgegenstände, Verpackung, selbst Tiere und Pflanzen!

Die Frage ist: Wird es hergestellt, weil es nachgefragt wird? Oder wird es gekauft, weil es eben da ist? Und weil es eben da ist, muss es ja auch verkauft werden – also immer druff auf den eh schon verunsicherten Konsumenten, damit er auch ja kauft!

Und es kann nicht sein, dass wir als Verbraucher einfach nur die Geldgeber sein sollen für Dinge, die die Welt nicht braucht.

Nö! Da sollten wir echt nicht mehr mitspielen!

Stop

 

Darf ich Dich noch ein bisschen zu einer kleinen, sanften, aber für Dich wirksamen Rebellion anstiften?

Dann möchte ich Dir zum Thema Selbst-Bewusstsein und Selbstwert mein Kriegerinnen-Manifest ans Herz legen. Das kannst Du Dir ganz einfach kostenlos hier herunterladen: Zum Kriegerinnen-Spirit.

Und in meinem Kriegerinnen-Handbuch bekommst Du über 40 Impulse für Dein selbst-bewussteres Leben.

 

Und wenn ich Dich damit noch ein bisschen mehr inspirieren darf, freue ich mich, wenn ich Dich als Newsletter-Abonnentin begrüßen kann.
Jeden Montag bekommst Du dann meine Tipps, Anregungen, Hintergrundinfos in Dein E-Mail-Postfach. Und ja, ab und zu auch mal ein exklusives Angebot. Meine Abonnentinnen erfahren nämlich immer alles als erste.

 

Heute gilt also mal wieder ganz besonders: Bleib selbst-bewusst

Deine Wegweiserin im Ernährungsdschungel

 

** Das mit dem Picobello-Haushalt kann ich leider dummerweise aus eigener Erfahrung beisteuern … Eine Zeitlang habe ich mich nämlich selbst damit überfordert gefühlt und gedacht, ich bekomme nix auf die Reihe. Aber vom Video-Anschauen auf Youtube – und es gibt tausende Methoden und Videos mit Cleaning-Routinen und so – wird der Haushalt auch nicht gemacht. Aber ich saß brav auf der Couch und guckte ein Video nach dem anderen. Nicht gut, gar nicht gut!

 

P. S.: Ein paar Kuriositäten an überflüssigen “Lebensmitteln” gefällig?
Rührei-Gewürz, Pfannkuchenteig-Pulver, Protein-Pudding, die hundertste neue Sorte Joghurt, Chips, Tee oder Schokolade, abgepacktes “Brot”, das X-te fancy Getränk, aromatisierte Mineralwässer, Fitness-Riegel, …
Was fällt Dir so beim nächsten Einkauf auf?

2 Gedanken zu „Verunsicherte Menschen kaufen mehr – Unsicherheit & Konsum

  1. Ein wichtiges Thema.
    In solchen Situationen rettet mich tatsächlich oft meine von meiner Mutter übernommene Sparsamkeit. Die war noch ein Kriegskind und hatte das Geld nie üppig. Spontankäufe habe ich praktisch nie kennengelernt 🙂

    1. Ich war mehr so die Gegen-Party – meine Eltern waren ebenfalls Kriegskinder und entsprechend sparsam, ich habe viele Jahre zu viel Geld ausgegeben.
      Bis ich irgendwann diesen Unsicherheit-Konsum-Mechanismus durchschaut hatte. 🙂

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