Hat abnehmen etwas mit loslassen zu tun?

Titel: Hat abnehmen etwas mit loslassen zu tun?Im letzten Blogartikel ging es ja darum, dass vor dem klaren Ziel und dem Weg dorthin in Sachen Gewicht, abnehmen, anders essen etc. die Entscheidung steht. (Hier kommst Du zu dem Artikel).

In diesem Gedankengang ist mir aber noch eine andere Sache aufgefallen, die auch ganz viel mitspielt, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Jetzt geht es genau darum:

Hat abnehmen etwas mit loslassen zu tun? Und wenn ja, was?

(Oder auch “gesünder essen”, “mehr Sport machen” – you name it.)

Die Entscheidung für oder gegen etwas zu treffen, ist ja schon nicht ganz einfach.  Wir möchten uns nämlich gerne alle Optionen offenhalten. Das ist normal und menschlich – hilft aber nicht wirklich, um vorwärts zu kommen.

Aber wenn wir uns entscheiden, heißt das auch immer, dass wir eine Sache tun und eine andere Sache eben nicht tun. Hoppla, schon der erste Punkt mit dem Label “Loslassen” …

1. Loslassen: Optionen
Zugegeben, es erfordert ein bisschen Übung und Überwindung, Dinge auch mal schulterzuckend sein zu lassen. Im Fall von “Essgewohnheiten ändern” heißt das konkret, vor dem Supermarktregal zu stehen und zum Beispiel das superduper-Fitness-Wellness-LebeToll-Müsli im Regal zu lassen. Weil Du Dich konsequent daran hältst, die Zutatenliste und die Nährwerttabelle anzuschauen und feststellst: Ups, passt nicht mehr ins Schema – geht nicht ins Einkaufskörbchen! Auch wenn das Müsli Dich noch so sehr anbrüllt, wie gut es doch für Dich ist. (Gilt auch für Cola, Riesendosen Süßkram undendlossoweiter)

Und da kommt auch schon das nächste Loslassen um die Ecke:

2. Loslassen: Gewohnheiten
Oh nein, ich schreibe jetzt bewusst nicht “schlechte Gewohnheiten” – Gewohnheiten sind per se erstmal nicht schlecht. Im Gegenteil, sie sollen uns unser Leben erleichtern. Wenn Du jedesmal beim Nachhausekommen den Schlüssel ans Schlüsselbrett hängst, musst Du nie suchen. (Was ich übrigens sehr empfehlen kann! 🙂 ) Wenn wir jedesmal darüber nachdenken müssten, wie wir einen Stift benutzen oder eine Tür öffnen, dann wäre unsere Oberstübchen-Festplatte bis zum Anschlag ausgelastet.
Eine Gewohnheit ist es zum Beispiel auch, bei jedem Einkauf eine kleine Belohnung mit einzupacken: Die Tüte Gummibärchen, das Croissant vom Bäcker. Oder auf dem Weg zur Arbeit einen Coffee to go zu holen.
Aber das sind solche Gewohnheiten, die es gilt loszulassen, auch wenn Du sie richtig liebgewonnen hast. Damit das einfacher wird, suchst Du Dir Alternativen! Belohnen kannst Du Dich auch mit etwas anderem, Du kannst einen anderen Weg in die Arbeit nehmen oder Dir Dein Ziel und Deine Entscheidung bewusst machen.

3. Loslassen: Die Meinung anderer Menschen
Hups, noch so ein dicker Brocken. Aber es ist ja schon auch ein Phänomen: Kaum haben wir uns für etwas entschieden – das mache ich jetzt so! – dann kommen von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge und unaufgeforderte Kommentare, wie es der- oder diejenige geschafft hat, was doch noch viel besser wäre, und das bringt doch gar nix?!
Und jedesmal von Neuem der Zweifel: Was, wenn ich es jetzt wirklich nicht richtig mache? Wenn es anders doch besser wäre?
Hier kann ich Dich nur mit dem Impuls und dem Gedanken unterstützen: Bleib bei Dir! Bleib selbstbewusst und steh zu dem, was Du für Dich entschieden hast!
In so vielen Fällen wollen die gut gemeinten Tipps nicht den Empfänger vorwärtsbringen, sondern den Geber ins bessere Licht rücken …

4. Loslassen:  Deine Vergangenheit
Keine Sorge, Du musst Dich nicht komplett umkrempeln und neu erfinden. Aber mit welchem Spruch bist Du vielleicht aufgewachsen? Bei mir war es “Kind, iss Deinen Teller leer, die armen Kinder in Afrika …”. Aufstehen durfte ich erst, wenn ich aufgegessen hatte. Oder Du hast gelernt, dass braves Verhalten mit Süßigkeiten belohnt wurde, gute Noten mit einer Tafel Schokolade, oder dass Essen Dein Freund war, wenn Dich alle anderen verlassen hatten …
Unsere Kindheit prägt uns mehr, als wir das oft wahrhaben wollen. Und negative Glaubenssätze hängen uns lange nach. Das Schöne ist aber: Als Erwachsene dürfen wir uns auch erlauben, Vergangenes abzuschließen und uns neu auzurichten. Jetzt bist Du selbst erwachsen und musst selbst für Dich sorgen – aber das darfst Du mit Verhaltensmustern tun, die Dir nicht schaden!

Ich glaube, die Frage, ob abnehmen etwas mit loslassen zu tun hat, ist schon beantwortet. Ja, hat es! Wir müssen etwas Altes loslassen, damit etwas Neues in unser Leben kommen kann!

Wir müssen etwas Altes loslassen, damit etwas Neues in unser Leben kommen kann!

Glaube mir, das ist nicht so anstrengend, wie es sich jetzt vielleicht anhört. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Außerhalb der Komfortzone ist das Leben manchmal viel einfacher – und macht viel mehr Spaß!
Klar ist es nicht leicht, Gewohnheiten zu verändern. Lohnt es sich? Auf jeden Fall!

Deshalb ist es mir in meiner Arbeit so wichtig, Dir nicht nur das nötige Wissen über Deine Ernährung zu vermitteln, sondern auch das Gefühl für Dich selbst, Deine Möglichkeiten, Deine Stärken – und die neue Freundschaft mit Deinem Körper!

Lass los - dann kannst Du leichter fliegen!