Gesünder ernähren, mehr bewegen – war da ein Vorsatz?

Titel: Gesünder ernähren, mehr bewegen - war da ein Vorsatz?Oh, hoffentlich fühlst Du Dich jetzt nicht ertappt?

Das neue Jahr ist nun doch schon wieder einige Tage alt … und es ist immer wieder das gleiche Spiel.
Wie ist das bei Dir? Hast Du Dir zu Silvester auch einen guten Vorsatz gefasst – oder hast Du Dir vielleicht sogar mehrere Dinge vorgenommen?

Einge Vorsätze begegnen mir ja naturgemäß immer wieder, nicht nur zum neuen Jahr.
“Ich ernähre mich gesünder/besser/vernünftig/ohne Zucker etc.”, gern in Verbindung mit “abnehmen”. Oder auch “Ich will mehr Sport machen!” Sehr beliebt ist auch alles, was mit Entspannen und Entstressen zu tun hat.

Was haben viele gute Vorsätze gemeinsam?

Richtig, sie überleben kaum die ersten zehn Tage im neuen Jahr.  Aber warum ist das eigentlich so? Dafür gibt es ganz viele Gründe:

1. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Gewohnheiten sind eigentlich etwas sehr Nützliches. Sie sorgen dafür, dass wir nicht bewusst über jede Handlung nachdenken müssen. Sonst wäre im Hirn nämlich ganz schnell Overload. Aber genau das macht es auch so schwer, eine bestehende Gewohnheit mit einer neuen zu überdecken.

2. Die Alltagsfalle
Wenn der normale Alltag nach Weihnachten und Silvester wieder losgeht, bleibt kein Platz mehr für die Dinge, die Du Dir vorgenommen hast. Dein Leben ändert sich ja nicht unbedingt grundlegend nur wegen einer neuen Jahreszahl. Familie, Arbeit, Kindergarten/Schule, Termine, Verpflichtungen – all das fordert Dich ja wie im letzten Jahr auch. Und in dem davor, und in dem davor. Der Tag hat nicht plötzlich 48 Stunden (DAS könnte ich allerdings auch immer wieder gut gebrauchen.)

3. Zu viel und doch zu wenig
Wir neigen dazu, Tabula Rasa machen zu wollen – wir ändern gleich alles und zwar jetzt sofort.  Da ist dann nicht nur gesünder essen dran, sondern auch abnehmen und dreimal pro Woche laufen (oder ins Fitnessstudio). Ach ja, und Yoga probiere ich jetzt auch endlich mal aus. Wir möchten einfach gerne schon am Ziel sein. Und das ist auch verständlich, denn wir freuen uns über sichtbare Ergebnisse. Aber “zu viel auf einmal” ist zum Scheitern verurteilt, weil wir das – siehe Punkt 2. – gar nicht in unserem Alltag unterbringen können.

Zu wenig dagegen ist oft die grundlegende Auseinandersetzung mit den einzelnen Themen. Was genau ist denn für Dich “gesünder essen”? Mehr Gemüse, weniger Fleisch? Oder meinst Du eher regelmäßige Mahlzeiten?
Wie würdest Du “vernünftig essen” definieren? Schon klar, dass da die nebenbei gegessene Tüte Chips eine Rolle spielt, die Tiefkühl-Pizza aus Zeitgründen oder die Unterwegs-Pommes wegen Loch im Bauch. Es reicht aber leider nicht, nur vage gute Vorsätze zu fassen. Unser Gehirn kann tatsächlich mit solchen verwaschenen Gedanken nichts anfangen. Es braucht konkrete einzelne kleine Handlungen, damit es uns bei der Umsetzung unterstützt.

4. Was passt denn zu DIR?
Regeln, Tipps, Mythen und Ratschläge zur Ernährung gibt es wie Sand am Meer.  Wonach sollst Du Dich richten?
Gegenfrage: Warum solltest Du Dich nach anderen richten?
Dreh die Sache um: Was passt denn zu Dir und Deinem Leben?!
Ein einfaches Beispiel: Wenn Du erst um 19.00 Uhr gestresst von der Arbeit heimkommst und die ganze Zeit nichts gegessen hast, dann wirst Du Dir wohl schwertun mit dem “nach 18.00 Uhr keine Kohlenhydrate”-Ding. Du brauchst nämlich etwas in den Magen, und zwar pronto!

Und sicher gibt es noch etliche Gründe mehr.

Na toll, dann kannst Du es auch komplett sein lassen, oder?

Sind Vorsätze für den Papierkorb?
Halt, Stop, neinnein! Da geht was! Ich habe da ein paar Ideen für Dich.

  • Zuallererst: Du musst nicht auf irgendetwas warten. Du kannst jederzeit anfangen, besser für Dich zu sorgen! Jeden Tag, jede Minute! Um es mit meinem Lieblings-Zitat aus dem Spruch zur Silvesternacht von Erich Kästner zu sagen: “Lasst das mit den Vorsätzen und bessert Euch drauflos!”
  • Nimm Dir einmal richtig Zeit für Deine “Vorsätze” und analysiere sie für Dich. Mach das nicht zwischen Tür und Angel, sondern nimm Dir wirklich eine Auszeit von allem anderen dafür. Schließlich geht es hier um den wichtigsten Menschen: Dich. (Sehr hilfreich ist hier ein gemütliches Sofa oder ein Sessel, eine kuschelige Decke und eine leckere Tasse Tee.)
    Was genau nervt Dich denn eigentlich? Ich meine hier ganz konkrete Details: Die viele Schokolade? Das Fertig-Futter? Dass Du nie aufhören kannst? Zu wenig Bewegung? Keine Lust zum Kochen oder nur keinen Plan / keine Ideen dafür?
  • Schreibe Deine Erkenntnisse mal alle auf, ganz oldschool mit Stift und Notizheft. Das ist der Trick: Wenn wir etwas händisch aufschreiben, arbeitet unser Kopf anders als nur in die Tastatur getippt oder nur gedacht.
  • Bestimmt eine längere Liste oder? Jetzt verbiete ich Dir etwas: Ich verbiete Dir ganz entschieden, Dich für diese Liste selbst zu verurteilen oder runterzumachen oder auszuschimpfen!! Du bist nämlich gerade dabei, etwas zu verändern und das ist toll!
  • Schau Dir Deine Punkte noch einmal an: Wo würde Dir eine Veränderung denn am leichtesten fallen? Da setzt Du zuerst an. Etwas zu verändern, was Dir leicht fällt, verschafft Dir Erfolgserlebnisse und gibt Dir unglaublich Schwung für mehr. Jetzt nimmst Du Dir nur den ersten, für Dich leichtesten Ansatzpunkt heraus. Nur den! Es geht darum, nicht wieder in die “zu viel auf einmal”-Falle zu tappen.
  • Zeit zum Träumen! Stell Dir vor, wie Du Dich fühlst, wenn Du diesen einen Knotenpunkt für Dich gelöst hast. Wie glücklich Dich das macht, dass Du hier etwas verändert hast. Und wie einfach das eigentlich war!
  • Mit dieser positiven Grundstimmung fällt es Dir jetzt leicht, Wege zu finden, wie Du die Veränderungen umsetzt. Jawohl, umsetzt. Nicht umsetzen kannst, wirst, solltest, müsstest. (Du erinnerst Dich? Du sitzt immer noch kuschelig eingepackt mit Stift und Heft.)
    Und auch hier gilt: Wenn Du für Dich mehrere Möglichkeiten siehst, dann versuche nicht alle gleichzeitig. Entscheide Dich für EINE. Wenn die doch nicht so dolle funktioniert, hast Du ja noch ganz viele andere …


Dir ist bestimmt aufgefallen, was Du damit gerade erreicht hast, oder? 🙂

Damit hast Du ganz gekonnt alle am Anfang genannten Hürden übersprungen! Du hast sie nämlich so niedrig gemacht, dass sie kein Problem mehr für Dich sind.

Hürden können übersprungen oder umgangen werden.Foto: Pixabay

  • Du hast Dich für eine einzige Sache entschieden.
  • Du weißt ganz genau, was Du tun wirst.
  • Du kannst das locker in Deinem stressigen Alltag unterbringen.
  • Damit wird es zu der neuen Gewohnheit, die die alte überdeckt.
  • Du bist im TUN, Du bist aktiv und freust Dich über den Erfolg.
    Das gibt Dir positive Energie.

Jetzt erst wäre der nächste Punkt auf Deiner Liste dran. Was kannst Du noch ganz leicht verändern? Denk daran: Positive Energie zieht weitere positive Energie an!

Ich will Dir gerne noch mehr konkrete Tipps und Anregungen für Veränderungen geben. Was kannst Du konkret tun? Nachdem dieser Blogpost hier aber schon sehr lang ist, mache ich darüber besser einen Extra-Artikel. Den gibt es dann als nächstes!

Bleib selbst-bewusst
Deine Anja