Vom Sommer und vom Trinken

Heute habe ich auf Facebook gepostet: Denkt daran, bei der Hitze genug zu trinken, ja?

Doch ich weiß auch, dass der gute Vorsatz zwar im Bewusstsein ist, aber das TUN dann im Alltag doch manchmal hinten ansteht. Und in meiner ehrenamtlichen Arbeit für alte und oft demenzkranke Menschen sehe ich auch die Hürden, die sich bei dem “genug trinken” auftun – und die Auswirkungen davon.

Deshalb heute von mir einige Tipps und Tricks, die bei den aktuellen Temperaturen helfen können, genug Flüssigkeit in sich selbst – oder vielleicht auch in einen anderen Menschen hinheinzubekommen. Gerne hätte ich nämlich in meinem FB-Post noch geschrieben: “Und schaut auch ein bisschen auf die älteren Mitmenschen in Eurem Umfeld!”

Was passiert im Körper, wenn wir nicht genug trinken?

Unser Körper braucht ausreichend Flüssigkeit im System, um gut zu funktionieren.  Wir bestehen zu etwa 60 % aus Wasser. So kann der Körper die Zellen mit Nährstoffen versorgen, die Körpertemperatur regeln, das Gleichgewicht halten und vieles mehr.
Steht nicht mehr genug Flüssigkeit zur Verfügung, versucht der Körper zunächst die lebensnotwendigen Funktionen aufrechtzuerhalten und gibt Alarmsignale: Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, natürlich Durst, allgemeine Mattigkeit. Ab einem gewissen Grad wird es kritisch: Dehydration führt zu geistiger Verwirrung, Desorientierung und auch unser Herz kommt aus dem Takt.

Wie viel soll ich trinken?
Mindestens zwei Liter am Tag sind optimal, bei der Hitze und/oder Sport gerne auch mehr. Nur bitte nicht alles auf einmal, sondern schön über den Tag verteilt!

Was soll ich trinken?
Die beste Empfehlung ist natürlich Mineralwasser oder eine dünne Saftschorle. Manchen Menschen schmeckt pures Wasser eben nicht, dann geht es vielleicht mit Minze aus dem Garten oder einem Schuss Zitronensaft. Bitte nicht ausschließlich Colas oder sonstige Limonaden, generell sind Zucker und Alkohol keine Durstlöscher! Auch Buttermilch & Co. bringen als reine Durststiller zu viele Kalorien mit.

Was Warmes oder lieber was Kaltes trinken?
Bitte keine eiskalten Getränke hinunterstürzen! Lauwarme oder gut abgkühlte Tees, normale bis kühle Temperaturen bei anderen Getränken.

Was ist mit Kaffee oder Tee?
Zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag sind völlig problemlos. Aber die 2-Liter-pro-Tag-Empfehlung gilt “plus”, nicht inklusive Kaffee! 🙂
Früchte- oder Kräutertee (ohne Zucker) ist toll und ebenfalls ein super Durstlöscher.

Ich schaffe es einfach nicht, so viel zu trinken!

  • Sorge dafür, dass immer ein gefülltes Glas vor Dir steht (meistens trinken wir Gläser aus, denn wegschütten wollen wir es ja auch nicht – Mütter kennen das bestimmt 😉 )
  • Stell Dir morgens schon die Trinkmenge für den ganzen Tag parat, also zum Beispiel 3 bis 4 0,7-Liter-Flaschen Mineralwasser.
  • Mach es Dir zur Gewohnheit, bei jedem Essen ein bis zwei Gläser dazu zu trinken.
  • Die Optik hilft: Aus einer hübschen Karaffe macht das Einschenken Spaß, das Lieblingsglas macht das Trinken leichter.
  • Wer ein BulletJournal führt, kann sich hier einen “Trink-Tracker” einbauen.
  • Eine Alternative zum Trinken sind sehr wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten: Melone, Beeren, Salatgurke, Zucchini, Kopfsalat, Radieschen …
  • Unterwegs immer eine kleine Flasche Wasser mitnehmen, im Auto gerne auch mehrere große Flaschen (schon ein kurzer Stau auf der Autobahn bei Knallesonne und ohne Schatten ist kein Vergnügen!)

 

Extra-Tipps für ältere Mitmenschen

Oft höre ich hier: “Ich will nicht so viel trinken, sonst muss ich so oft auf Toilette. Und das ist so extrem anstrengend für mich und eine halbe Weltreise!” Besonders gegen Abend hin wird diese Abneigung gerne mal stärker …

Ja, das kann ich gut verstehen. Wer einmal versucht hat, mit einem eingegipsten Arm oder einem gehandicapten Bein schnell aufs WC zu kommen, kann ebenfalls es nachvollziehen. Aber gerade für ältere Menschen ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Hier kommen außerdem noch andere Faktoren wie fehlendes Durstgefühl, allgemeine Lust- und Appetitlosigkeit oder kognitive Einschränkungen dazu.

Manchmal kann das Argument hilfreich sein, dass unsere Nieren zweimal am Tag Höchstleistungen vollbringen, einmal am Vormittag und dann noch einmal am späteren Nachmittag. Wenn also schon in der Frühe ein guter Teil der benötigten Menge getrunken wird, dann ist noch genug Wachheit und Energie vorhanden, rechtzeitig zum Örtchen zu kommen.

Vielleicht hilft es auch,

  • zu allen Mahlzeiten Getränke anzubieten,
  • gemeinsam anzustoßen und zuzuprosten, auch mit Wasser
    (“Cheerio, Miss Sophie” …),
  • einen Trinkspruch auszubringen,
  • nicht zu drängeln – gut Ding braucht manchmal eine kleine Weile,
  • keine Getränkeexperimente zu machen, sondern Gewohntes anzubieten,
  • dafür zu sorgen, dass – z. B. bei Schluckstörungen – in einer aufrechten Haltung getrunken wird.
  • Ansonsten gelten natürlich auch hier die oben schon genannten Empfehlungen.
  • Hier kann es auch wertvoll sein, etwas dicklichere Lebensmittel wie Buttermilch oder Joghurt anzubieten, die oft leichter geschluckt werden können als rein flüssige Getränke.

Kommt gut durch die heißen Tage! Wie geht Ihr mit Eurem Durst um?

Wasserglas                        Foto: Pixabay

 

2 Gedanken zu „Vom Sommer und vom Trinken

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